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Gestern EinwandererIn - morgen MitbürgerIn, mit Memet Kilic (MdB) in Sinsheim

19.12.11 –

Gestern eingewandert – Morgen MitbürgerIn

31.01.2011 Beginn 16.30 Uhr

SAM  International, Galerie-Treff, Hauptstr. 61, Sinsheim

(Sinsheimer Arbeitsgemeinschaft Migration)

Seit Jahren nimmt Sinsheim Einwanderer und Flüchtlinge aus  vielen Regionen der Welt auf.   Sie kommen aus den unterschiedlichsten Gründen und leben hier in ganz verschiedenen Lebenssituationen. Viele sind längst integriert, haben einen Arbeitsplatz oder sind selbständig, andere wohnen in einem Sammellager unter schwierigen Bedingungen. 
In einem Gespräch mit dem MdB Memet Kilic, Sprecher für Integrations- und Migrationspolitik der grünen Bundestagsfraktion, wollen wir mit den Betroffenen über diese unterschiedlichen Lebensweisen und Erfahrungen sprechen und gemeinsam mit Vertretern sozialer Einrichtungen diskutieren. Welche Wünsche gibt es an die Bundes- und Landespolitik und wie können die Menschen Unterstützung erfahren? Wo müssen wir handeln, um alle Möglichkeiten der Integration auszuschöpfen?
Im Mittelpunkt steht der Austausch mit Fachleuten, Einwanderern und Flüchtlingen mit Sinsheimer Bürgern.


Bericht

(Alex Riederer) Schon der Ort – der Galerie-Treff vom Arbeitskreis Migration – war richtig ausgewählt. Denn dort ist immer eine Begegnung von Einheimischen mit Flüchtlingen möglich. Selten wurde die Stimme letzterer so deutlich, wie bei der Veranstaltung „Gestern eingewandert – morgen Mitbürger“ von Bündnis 90/Die Grünen mit dem Bundestagsabgeordneten Memet Kilic und der Landtagskandidatin Charlotte Schneidewind-Hartnagel.


Zu Beginn meldeten sich ganz junge Menschen zu Wort. Ihre Eltern seien vor vielen Jahren hierher geflohen. Ihrer Schilderung konnte man entnehmen, dass sie  bereits jetzt – in der Ausbildung oder vor dem Studium – bestens integriert sind, genauso, wie sich das die Politiker vorstellen. Sehr viel mehr „unter die Haut“ gingen die Berichte von Menschen, die in der Sammelunterkunft wohnen, wie über 300 andere. Verfolgung in ihrer Heimat z.B.China, Irak und Iran führe sie hierher. Sie könnten wegen Verfolgung oder Krieg nicht mehr zurück  oder seien quasi ausgebürgert.

Sie erläuterten aber deutlich die Missstände, die ihnen hier täglich widerfahren. Sie hätten keine Bewegungsfreiheit für Besuche außerhalb des Landkreises und über viele Jahre keinerlei  Arbeitserlaubnis, obwohl sie lieber ihren Lebensunterhalt verdienen würden. Doch vor allem die vorgegebene Nahrungsmittelversorgung zerstöre ihr Selbstwertgefühl.

Memet Kilic – grüner Sprecher für Migration und Innenpolitik – berichtete wie er zuerst als Student hierher kam, in Heidelberg lebte, sich aber lange nicht für einen deutschen Pass entscheiden konnte. Seine politische Karriere war weit fortgeschritten, als er eingebürgert wurde. Heute vertritt er die Interessen aller Deutschen, aber auch der Flüchtlinge. Denn die Grünen hielten nichts von „Kettenduldungen über viele Jahre“, begrüßten eine frühere Arbeitsaufnahme und eine bessere Unterbringung der Flüchtlinge.

Die Kandidatin für die Landtagswahl, Charlotte Schneidewind-Hartnagel erläuterte ganz konkret die grünen Forderungen, insbesondere die Kritik an der Vergrößerung  der Sammelunterkünfte wie der in Sinsheim.

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