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07.12.10 –
aus der Rhein-Neckar-Zeitung 07.05.2009 (von Anna Haasemann-Dunka)
Neckargemünd. (nah) Die Weststadt als schmale Insel zwischen Wald und Bahnlinie gelegen goes BEST. BEST, das steht für BioEnergieStadtteil und zielt darauf ab, eine zentrale Heizanlage zu schaffen und über ein Nahwärmenetz angeschlossene Haushalte zu versorgen. Die Gelegenheit, das Projekt der umweltpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Silvia Kotting-Uhl und Hans-Josef Fell, dem Sprecher für Energie- und Technologiepolitik der Grünen Bundestagsfraktion im Grünen-Büro Rhein Neckar vorzustellen, ergriff man gerne. Auf einer Energietour bereisten sie gemeinsam das Kreisgebiet. Beide zeigten sich sehr interessiert und hielten Tipps für das Projekt parat. Den BESTlern war es wichtig die parteipolitische Unabhängigkeit ihrer Initiative zu betonen.
Mit der Idee eine zentrale Heizanlage betrieben mit dem Brennstoff Holzhackschnitzel für den Stadtteil zu errichten, stieß man auf offene Ohren in der Anwohnerschaft und nicht nur dort. Insbesondere das Hör-Sprachzentrum, aber auch das Kreisforstamt signalisierten Bereitschaft an einer Beteiligung. Spätestens seit vergangenem Jahr ist jedermann bewusst, wie hart der Geldbeutel belastet wird, wenn die Energiekosten in die Höhe schnellen. Und es ist davon auszugehen, dass dies wieder geschehen wird. Stefan Geißler, der gemeinsam mit Stephan Hertel und Hermino Katzenstein über den Stand der Dinge bei BEST informierte, wusste von Anwohnern, die für die Beheizung ihres in die Jahre gekommenen Häuschens 10 000 Liter Heizöl im Jahr benötigen. Dann ist es doch besser von Öl- und Gaspreisen unabhängig zu sein und dazu noch auf umweltschonende wie lokale Rohstoffe zu setzen.
Eine Handvoll Neckargemünder fand sich im Arbeitskreis BEST zusammen, der die Planung schon weit voran gebracht hat. Das Projekt, das auch schon andernorts für ganze Gemeinden etwa in Rai-Breitenbach, in Jühnde oder in Mauenheim erfolgreich umgesetzt werden konnte, ist schon weit gediehen und soll 2010/2011 realisiert sein. Wer an die BEST-Anlage anschließt, hilft auch dem Klima, denn er verkleinert seinen CO2-Fußabdruck um 60 Prozent. Die Anwohner, die man bislang gewinnen konnte, werben für den BioEnergieStadtteil mit Logo und Plakaten, auf denen zu lesen ist: „Wir sind dabei – Wir produzieren unsere eigene Wärme“.
BEST schwebt als Betreiber der Anlage ein Genossenschaftsmodell vor, an dem sich die Abnehmerinnen und Abnehmer beteiligen und damit auch direkten Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen können. Das Investitionsvolumen für die Anlage wird bei 2,5 Mio. Euro liegen und verschiedene Fördertöpfe können herangezogen werden. Demgegenüber steht der jährlich von den Weststadtbewohnern bezahlte Betrag von rund 450 000 Euro für Heizöl oder Gas. Ca. 5000 Euro wird jeder Anschlusswillige als Einstieg in das Projekt berappen, darin sind der Genossenschaftsanteil, der Wärmetauscher und der Netzanschluss beinhaltet, und diesen Betrag wird man auch über einen längeren Zeitraum finanzieren können. Da das Nahwärmenetz passgenau auf die benötigte Leistung und die Zahl der angeschlossenen Haushalte zugeschnitten ist, wird ein späterer Anschluss nur bedingt möglich sein.
Die beiden Abgeordneten begrüßten das Projekt sehr, das vor Ort auch Arbeitsplätze bringe. Sie konnten allen Anwohner nur raten an das Projekt anzuschließen. Hans-Josef Fell empfahl die Heizanlage noch mit Nutzung von Sonnenwärme und Biomasse zu ergänzen. So könnten im Sommer und über die Stromerzeugung Kosten für die Anlage gespart werden.
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